Oxidativer Stress und wie du ihn verhinderst

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Oxidativer Stress

Oxidativer Stress entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen prooxidativen Faktoren und antioxidativen Schutzsystemen zugunsten der Oxidantien verschoben ist. Oxidativer Stress kann zum Auslöser für chronische Erkrankungen und vorzeitige Alterungsprozesse werden. Insbesondere koronare Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, Arteriosklerose und Krebs lassen sich darauf zurückführen. Aber auch chronisch-degenerative Erkrankungen des Zentralnervensystems (MS, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson) werden damit in Verbindung gebracht. 

Wie entsteht oxidativer Stress?

Das interessante an oxidativem Stress ist, dass wir einen Großteil der Faktoren, die ihn hervorrufen selbst beeinflussen, da neben zahlreichen Erkrankungen vor allem auch, Stress, Schadstoffbelastungen, Schwermetalle, Pestizide, organische Lösungsmittel, Medikamente, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu oxidativen Stress führen. 

Oxidativer Stress in meinem Leben 

Ich habe über Jahre hinweg viel oxidativen Stress in meinem Körper entstehen lassen. Ohne mir wirklich bewusst darüber zu sein, denn als Schulmediziner habe ich über diese Form von Stress und seine Auswirkungen nicht wirklich etwas gelernt. Einerseits habe ich in meiner Zeit als Leichtathlet viel trainiert und dadurch eigentlich meinem Körper viel Gutes getan. Dennoch habe ich in dieser Zeit auch studiert und viel gelernt, wenig geschlafen und natürlich das Leben genossen. Ich ging feiern und trank viel Alkohol, aß viele Dinge die meinem Körper nicht gut taten, verzichtete manches Mal auf die Regenerationsphasen, bekam Schlafstörungen und trainierte auch wenn ich nicht gesund war. Ich nahm immer wieder Schmerzmittel damit ich trotz schmerzender Gelenke trainieren konnte. Ich erinnere mich noch sehr genau an ein Trainingslager in Südafrika, es war so schön dort, und ich wollte dort in dieser Kulisse unbedingt trainieren, ich konnte kaum schlucken und hatte unbeschreiblich starke Halsschmerzen. Ich besorgte mir ein Antibiotikum und Schmerzmittel und absolvierte ein 400m Intervalltraining. 

Das spannende ist, dass wir die Auswirkungen solcher Aktionen nicht unmittelbar bemerken, in jungen Jahren kann unser Körper so einiges wegstecken, die Folgen des oxidativen Stresses kommen meist erst später. 

Oxidativer Stress und unsere Gene 

Wie bei allem im Leben, ist auch hier wieder einmal hervorzuheben, dass jeder Körper individuell unterschiedlich mit den Faktoren umgeht, welche oxidativen Stress hervorrufen. 

Menschen, die keinen oder wenige Snips auf den sechs hauptverantwortlichen Genen für das antioxidative Schutzsystem haben, können die Balance gegenüber den prooxidativen Faktoren weitaus besser halten, als solche, die mehrere Snips auf diesen Genen haben. 

(Ein Snip ist eine genetische Variaton eines Basenpaares im DNA Doppelstang) 

Das bedeutet vereinfacht gesagt, jemand, der keinen Snip auf diesen Genen hat, kann seinem Körper mehr prooxidative Faktoren zuführen ohne das innere Gleichgewicht zu gefährden. 

Oxidativer Stress und meine Gene 

Heute weiß ich, dass mein oxidativer Stress auf Grund meiner genetischen Prädisposition deutlich erhöht ist. Ich habe auf fünf von sechs entscheidenden Genen einen Snip. Dadurch habe ich eine sehr eingeschränkte Funktion dieser Gene und ein insgesamt mangelhaft funktionierendes antioxidatives Schutzsystem. Um mein System bei der Vermeidung oxidativen Stresses zu unterstützen achte ich in meiner Ernährung auf Radikalfänger (Grüngemüse, Nahrungsmittel die Reich an Vitamin C, Pflanzenöle die Reich an Vitamin E sind, Obst und Gemüse das reich an Karatinoiden ist, Beeren die Reich an Resveratol sind) und nehme einige Nahrungsergänzungsmittel (Antioxidative Mikronährstoffe) zu mir: 

  • CoEnzym Q10 (30% der Menschen können auf Grund eines Snips am NQO1 Gen CoEnzym Q10 nicht in die aktive Form überführen, in diesem Fall rate ich Ubiquinol einzunehmen) 
  • Vitamin C, Selen, Glutation
  • R-alpha-Liponsäure 
  • Vitamin B6 

Außerdem trinke ich jeden Abend einen Heidelbeersmoothie. 

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2 Kommentare
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Birgit G.
18. August 2021 17:11

Ein sehr interessanter informativer Artikel! Wie finde ich heraus, ob ich einen snip habe und auf welchem gen? Bzgl nahrungsergänzungsmittel: seit ich täglich meinen smoothie mit 2,5kg obst/gemüse trinke (nahrungsergänzungspulver) hab ich keine Gelenksschmerzen mehr, bin kaum mehr müde, viel belastbarer. Und ich brauch nicht zusätzlich noch kapseln einnehmen (außer omega3).

Christina Kiening
10. Februar 2022 4:42
Antworte auf  Birgit G.

Ich habe ein englisches Labor genutzt, welches einen umfangreichen Gentest zum überschaubaren Preis anbietet mit sehr ausführlichen Informationen in der Auswertung: https://www.mthfr-genetics.co.uk/

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Ich bin Stefan, 45 Jahre alt, selbstständiger Mediziner und ÖSV Teamarzt der Nordischen Kombinierer. Verheiratet und Vater von drei Töchtern. Seit 2008 lebe ich mit der Diagnose MS. Ich nehme dich hier mit auf meine Reise in ein gesundes, beschwerdefreies Leben und teile all die Dinge mit dir, die mein Leben positiv beeinflussen und so auch deines verändern können.
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